Hexenflammen Bd. 2 - Ein Ring aus Asche by Cate Tiernan

Hexenflammen Bd. 2 - Ein Ring aus Asche by Cate Tiernan

Autor:Cate Tiernan
Die sprache: deu
Format: epub, mobi
veröffentlicht: 2012-12-11T16:00:00+00:00


Kapitel 19

Thais

»Es war nicht deine Schuld«, sagte Clio erneut. »Also, ich meine, aller Wahrscheinlichkeit nach. Weil, du hast ja überhaupt nicht gewollt, dass irgendwas in der Art passiert.«

Ich sah sie an und verzog das Gesicht. Dann machte ich einen Knoten in die Tüte mit den Äpfeln und legte sie in den Einkaufswagen. Die Schule heute war grässlich gewesen. Clio und ich hatten natürlich nach Rauch gerochen, wie alles in unserem Haus, unsere gesamte Garderobe eingeschlossen. Wir hatten keine Zeit gehabt, irgendwelche Kleider zu waschen. Mein Gesicht und meine Hände brannten immer noch ein bisschen, trotz Petras beruhigender Salbe. Jetzt waren wir gerade in einem Lebensmittelgeschäft. Petra hatte das Haus an diesem Morgen wegen eines Entbindungstermins früh verlassen und uns vorher noch gebeten, irgendwo vorbeizuschauen und einige Dinge zu besorgen.

»Hast du Lust auf ein paar Nektarinen?«, fragte Clio.

»Ja. Einen ganzen Berg. Ich liebe sie.« Seufzend suchte ich drei mehligkochende Kartoffeln aus und legte sie in eine Tüte. Ich war geschlaucht, gestresst, besorgt und müde. Natürlich war es letzte Nacht quasi unmöglich gewesen, Schlaf zu finden. Außerdem lag mein Zimmer am weitesten hinten, alle meine Fenster waren kaputt und die Rahmen an der Innenseite angekohlt. Meine Vorhänge waren verbrannt und der ganze Raum von Wasser überflutet. Ich hatte auf dem Boden in Clios Zimmer geschlafen.

Mein Hals fühlte sich eng an. Ich strich mir ein paar Haarsträhnen aus den Augen. Endlich hatte ich ein Zuhause gefunden, ein Heim voller Liebe, wo ich mich angenommen fühlte, und hätte es, rums!, beinahe abgefackelt. Mein eigenes Zimmer, das Petra mir so großzügig überlassen hatte …

Ich schluckte und versuchte mich daran zu erinnern, ob wir irgendetwas Grünes zu … Hause im Kühlschrank hatten.

»Du solltest dir nicht die Schuld geben«, sagte Clio, als sie mein Gesicht sah. »Schließlich wissen wir es nicht sicher.« Sie senkte die Stimme, während wir den Einkaufswagen weiterschoben. »Ich meine, wer sagt, dass es nicht genau so war, wie Nan gemeint hat? Dass jemand gesehen hat, wie wir den Zauber praktiziert haben, und die Gelegenheit genutzt hat, um das Haus in Brand zu setzen? Es wäre eine Möglichkeit und das weißt du.«

Ich nickte und atmete tief aus. »Ja, das stimmt.« Doch ich konnte nicht anders, als insgeheim weiter zu glauben, dass ich der Auslöser gewesen war. Irgendetwas an meiner Magie.

»Haben wir noch Mayonnaise?«, fragte Clio. Sie sprach es »Mai-nese« aus.

»Fast keine mehr«, erwiderte ich.

»Brauchen wir Brot?«

Ich nickte. »Unseres wurde … getoastet.« Clio und ich sahen uns an und brachen im selben Moment in schallendes Gelächter aus.

»Oh Gott, das war furchtbar«, sagte sie, immer noch lachend.

»Ich weiß. Aber es stimmt«, sagte ich, ebenfalls kichernd. »Das Plastik ist verbrannt und das Brot innen drin war völlig … geröstet.« Jetzt, da wir gelacht hatten, fühlte ich mich schon viel besser, dennoch lasteten noch immer schwere Gedanken auf mir. »Clio … irgendetwas kann mit mir nicht stimmen. Vielleicht bin ich … irgendwie schlecht oder so. Wie Melita. Vielleicht sollte ich einfach keine Magie mehr anwenden.«

»Quatsch, Thais, sei nicht albern. Die anderen haben gesagt, dass Melita böse war. Du bist nicht böse.



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